Freitag, 28. Oktober 2022

Faktisch und Akkurat zusammengefasst ,über die jetzigen und gegebenen ,nicht nur politischen Gegebenheiten und wie es sein sollte oder könnte. Letzt endlich geht es für die gesamte Menschheit um die Frage Sein oder nicht sein. Diese Ansprache sollten sich alle politischen Führungskräfte auf der ganzen Welt nicht nur verinnerlichen ,sondern auf dieser Grundlage verwirklichen .

 


Putin über die neue Weltordnung: Russland reicht allen Staaten die Hand

Wie jedes Jahr hat Putin auch jetzt wieder eine Grundsatzrede beim Valdai-Club gehalten. Dabei hat mit dem Westen und seiner Politik abgerechnet und gleichzeitig allen Staaten der Welt die Hand gereicht.

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28. Oktober 2022 00:57 Uhr

Die Valdai-Reden des russischen Präsidenten sind für Freund und Feind jedes Jahr ein geopolitisches Highlight, weil Putin sich dabei ausführlich über seine Sicht zur aktuellen Lage der internationalen Politik äußert und sich anschließend stundenlang den Fragen der Experten im Saal stellt. Auch dieses Jahr hat die Diskussion wieder über vier Stunden gedauert.

Hier übersetze ich die Eröffnungsrede von Präsident Putin, in der er mit den „Werten“ des Westen abgerechnet und aufgezeigt hat, wohin sie führen. Für Putin, das ist offensichtlich, ist die Dominanz des Westens bereits Geschichte, in Putins Augen kämpft der Westen um sein Überleben. In den nächsten Tagen werde ich aus der Podiumsdiskussion, die auf Putins Rede folgte, ausgewählte Fragen und Putins Antworten darauf übersetzen und veröffentlichen.

Heute beginnen wir mit seiner Rede, in der er zur weltweiten Zusammenarbeit und zu gegenseitigem Respekt aufruft und der Welt eine Alternative zur westlich geprägten Weltordnung anbietet. Besonders beeindruckt hat mich an Putins Rede, wie er sich an die Menschen im Westen wendet und ihnen die Hand in dem Wissen ausstreckt, dass auch dort viele Menschen nicht mit dem einverstanden sind, was ihre Regierungen tun.

Beginn der Übersetzung:

Sehr geehrte Teilnehmer der Plenarsitzung! Meine Damen und Herren! Freunde!

Ich habe einen kleinen Einblick in die Diskussionen bekommen, die hier in den vergangenen Tagen stattgefunden haben, sie waren sehr interessant und informativ. Ich hoffe, dass Sie es nicht bereut haben, nach Russland gekommen zu sein, und miteinander reden.

Es ist schön, Sie alle zu sehen.

Beim Valdai-Club haben wir mehr als einmal über die Veränderungen gesprochen, die gravierenden, großen Veränderungen, die in der Welt stattgefunden haben und weiterhin stattfinden, über die Risiken, die mit dem Abbau der globalen Institutionen, der Aushöhlung der Grundsätze der kollektiven Sicherheit, der Ersetzung des Völkerrechts durch so genannte Regeln verbunden sind – ich wollte sagen, Regeln, die von irgendwem ausgearbeitet wurden, aber das ist wahrscheinlich ungenau ausdrückt – es ist überhaupt nicht klar, wer sie ausgearbeitet hat, worauf diese Regeln beruhen, was in ihnen steckt. (Anm. d. Übers.: Damit meint Putin die vom Westen ausgerufene „regelbasierte Weltordnung“ – hier finden Sie mehr Informationen darüber, was hinter dem Begriff steckt)

Offensichtlich wird nur versucht, eine einzige Regel aufzustellen, damit die Mächtigen – wir sprechen jetzt von Macht, ich spreche von globaler Macht – ohne jegliche Regeln leben und tun können, was sie wollen, mit allem durchkommen, was sie wollen. Tatsächlich sind das die Regeln, von denen man uns ständig erzählt.

Der Wert der Valdai-Diskussionen besteht darin, dass hier die verschiedensten Einschätzungen und Prognosen abgegeben werden. Wie richtig sie waren, zeigt das Leben selbst, das Leben, der strengste und objektivste Prüfer. Er zeigt, wie wahr die Inhalte unserer Diskussionen in den vergangenen Jahren waren.

Leider entwickeln sich die Ereignisse weiterhin nach dem negativen Szenario, über das wir bei unseren früheren Treffen mehr als einmal gesprochen haben. Darüber hinaus haben sich diese Ereignisse zu einer umfassenden Systemkrise entwickelt, nicht nur im militär-politischen Bereich, sondern auch im wirtschaftlichen und humanitären Bereich.

Der sogenannte Westen – das ist natürlich im übertragenden Sinn gemeint, denn es gibt dort keine Einigkeit – ist verständlicherweise ein sehr kompliziertes Konglomerat, dennoch kann man sagen, dass dieser Westen in den letzten Jahren, und insbesondere in den letzten Monaten, eine Reihe von Schritten zur Eskalation unternommen hat. Genau genommen setzt er immer auf Eskalation, das ist nicht neu. Das sind die Anzettelung des Krieges in der Ukraine, die Provokationen rund um Taiwan und die Destabilisierung der globalen Lebensmittel- und Energiemärkte. Letzteres geschah natürlich nicht absichtlich, daran besteht kein Zweifel, sondern aufgrund einer Reihe von systematischen Fehlern genau jener westlichen Regierungen, die ich bereits erwähnt habe. Und wie wir jetzt sehen, kam auch noch die Zerstörung der paneuropäischen Gaspipelines dazu. Das ist unvorstellbar, aber wir sind trotzdem Zeugen dieser traurigen Ereignisse.

Die Macht über die Welt ist genau das, worauf der sogenannte Westen gesetzt hat. Aber dieses Spiel ist mit Sicherheit ein gefährliches, blutiges und, ich würde sagen, schmutziges Spiel. Es leugnet die Souveränität von Ländern und Völkern, ihre Identität und Einzigartigkeit und ignoriert die Interessen anderer Staaten. Zumindest dann, wenn es diese Interessen nicht ausdrücklich abstreitet, wird es in der Praxis aber genau so gehandhabt. Niemand, außer denen, die die genannten Regeln formulieren, hat das Recht, seine eigene Identität zu entwickeln: Alle anderen müssen sich diesen Regeln unterordnen.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie an die Vorschläge Russlands an die westlichen Partner zur Vertrauensbildung und zum Aufbau eines Systems kollektiver Sicherheit erinnern. Im vergangenen Dezember wurden sie wieder einmal einfach beiseite geschoben. (Anm. d. Übers.: Die Details zu dem Vorschlag von Russland an den Westen für gegenseitige Sicherheitsgarantien können Sie hier finden)

Aber in der heutigen Welt ist es kaum möglich, etwas auszusitzen. Wer Wind sät, wird, wie man sagt, Sturm ernten. Die Krise ist tatsächlich global geworden, sie betrifft jeden. Da braucht man sich keine Illusionen zu machen.

Die Menschheit hat jetzt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: entweder die Probleme weiter anzuhäufen, die uns alle unweigerlich erdrücken werden, oder zu versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden, wenn auch unvollkommene, aber wirksame Lösungen, die unsere Welt stabiler und sicherer machen können.

Wissen Sie, ich habe immer an die Kraft des gesunden Menschenverstands geglaubt und tue das auch heute noch. Ich bin daher überzeugt, dass sowohl die neuen Zentren der multipolaren Weltordnung als auch der Westen früher oder später anfangen müssen, auf Augenhöhe über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen, und zwar je früher, desto besser. Und in diesem Zusammenhang möchte ich auf einige für uns alle sehr wichtige Punkte hinweisen.

Die heutigen Ereignisse haben die Umweltthemen zur Seite geschoben. Es mag merkwürdig, sein aber ich möchte damit beginnen. Der Klimawandel steht nicht mehr ganz oben auf der Tagesordnung. Aber diese grundlegenden Herausforderungen sind nicht verschwunden, sie haben sich nicht verflüchtigt, sie wachsen.

Eine der gefährlichsten Folgen des ökologischen Ungleichgewichts ist der Rückgang der Artenvielfalt. Und nun komme ich zu dem Hauptthema, wegen dem wir alle zusammengekommen sind: Ist die andere Vielfalt – die kulturelle, soziale, politische, zivilisatorische – weniger wichtig?

Die Vereinfachung, die Auslöschung, aller Unterschiede ist praktisch zum Wesen des modernen Westens geworden. Was steckt hinter dieser Vereinfachung? Vor allem das Verschwinden des kreativen Potenzials des Westens selbst und der Wunsch, die freie Entwicklung anderer Zivilisationen einzuschränken, zu blockieren.

Natürlich gibt es hier auch ein direktes wirtschaftliches Interesse: Mit der Durchsetzung ihrer Werte, ihrer Konsumklischees, ihrer Vereinheitlichung versuchen unsere Gegner – ich nenne sie mal vorsichtig so – die Märkte für ihre Produkte zu erweitern. Am Ende ist das alles sehr primitiv. Es ist kein Zufall, dass der Westen den Anspruch erhebt, dass seine Kultur und Weltanschauung universell sein müssen. Auch wenn sie es nicht direkt sagen – obwohl sie es auch oft sagen -, aber auch wenn sie es nicht direkt sagen, verhalten sie sich doch so und bestehen darauf, dass ihre Politik in der Realität darauf besteht, dass eben diese Werte von allen anderen Teilnehmern des internationalen Lebens bedingungslos akzeptiert werden müssen.

Hier ein Zitat aus der berühmten Harvard-Rede von Alexander Solschenizyn. Bereits 1978 stellte er fest, dass der Westen von einer „anhaltenden Blindheit der Überlegenheit“ geprägt sei – das alles passiert heute immer noch -, die „die Vorstellung unterstützt, dass alle Gebiete unseres Planeten sich gemäß den derzeitigen westlichen Systemen entwickeln und von ihnen beherrscht werden sollten.“ Das war 1978. Es hat sich nichts geändert.

Im Laufe des letzten halben Jahrhunderts hat diese Verblendung, von der Solschenizyn sprach – sie ist offen rassistisch und neokolonial – einfach nur hässliche Formen angenommen, insbesondere seit der Entstehung der sogenannten unipolaren Welt. Was möchte ich dazu sagen? Das Vertrauen auf die eigene Unfehlbarkeit ist ein sehr gefährlicher Zustand: Er ist nur einen Schritt entfernt von dem Wunsch der „Unfehlbaren“, diejenigen, die ihnen nicht gefallen, einfach zu vernichten. Wie man so schön sagt, sie zu „canceln“, sie abzuschaffen. Lassen Sie uns zumindest über die Bedeutung des Wortes nachdenken.

Selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, auf dem Höhepunkt der Konfrontation zwischen Systemen, Ideologien und militärischen Rivalitäten, kam es niemandem in den Sinn, die Existenz von Kultur, Kunst und Wissenschaft des Gegners zu leugnen. Auf die Idee wäre niemand gekommen! Ja, es gab gewisse Einschränkungen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kultur und leider auch im Sport. Dennoch waren sich damals sowohl die sowjetische als auch die amerikanische Führung darüber im Klaren, dass der humanitäre Bereich mit Fingerspitzengefühl angegangen werden sollte, indem man den Gegner studiert und respektiert und sich von ihm etwas abschaut, um zumindest für die Zukunft eine Grundlage für solide, fruchtbare Beziehungen zu erhalten.

Und was geschieht jetzt? Die Nazis gingen seinerzeit so weit, dass sie Bücher verbrannten, und nun sind die westlichen „Förderer des Liberalismus und des Fortschritts“ so weit gegangen, dass sie Dostojewski und Tschaikowski verbieten. Die so genannte „Cancel Culture“ – die Kultur der Abschaffung -, aber in Wirklichkeit – wir haben schon oft darüber gesprochen – raubt die tatsächliche Abschaffung der Kultur alles Lebendige und Schöpferische und lässt das freie Denken in keinem Bereich zur Entfaltung kommen: nicht in der Wirtschaft, nicht in der Politik, nicht in der Kultur.

Die liberale Ideologie selbst hat sich heute bis zur Unkenntlichkeit verändert. Verstand der klassische Liberalismus die Freiheit eines jeden Menschen ursprünglich als die Freiheit, zu sagen und zu tun, was man will, so begannen Liberale bereits im 20. Jahrhundert zu sagen, dass die so genannte offene Gesellschaft Feinde hat – die offene Gesellschaft hat also Feinde – und dass die Freiheit dieser Feinde eingeschränkt oder sogar abgeschafft werden kann und muss. Inzwischen ist es sogar so absurd, dass jede alternative Sichtweise als subversive Propaganda und Bedrohung der Demokratie bezeichnet wird.

Alles, was aus Russland kommt, sind „Kreml-Machenschaften“. Aber schaut Euch selbst an! Sind wir wirklich so allmächtig? Jede Kritik an unseren Gegnern – jede! – wird als „Kreml-Machenschaften“, als „Hand des Kreml“ wahrgenommen. So ein Unsinn. Wie weit sind sie gegangen? Benutzt einfach Euren Verstand, denkt Euch etwas Interessanteres aus, präsentiert Euren Standpunkt auf eine konzeptionellere Weise. Man kann nicht alles auf die Intrigen des Kreml schieben.

All das hat Fjodor Dostojewski bereits im 19. Jahrhundert prophetisch vorausgesagt. Eine der Figuren in seinem Roman Die Besessenen, der Nihilist Schigaljow, beschrieb die strahlende Zukunft, die er sich vorstellte, folgendermaßen: „Die grenzenlose Freiheit verlassend eröffne ich den grenzenlosen Despotismus“ – dahin sind unsere westlichen Gegner übrigens gekommen. Eine andere Figur des Romans, Peter Verhovensky, schließt sich ihm an und erklärt, dass Verrat, Spitzeltum und Spionage überall gebraucht werden, dass die Gesellschaft keine Talente und höheren Fähigkeiten braucht: „Cicero wird die Zunge herausgeschnitten, Kopernikus werden die Augen ausgestochen, Shakespeare wird gesteinigt.“ Das ist es, wohin unsere westlichen Gegner gehen. Was ist das anderes als die moderne westliche Cancel Culture?

Das waren große Denker und ich bin meinen Mitarbeitern, die diese Zitate gefunden haben, ehrlich gesagt dankbar.

Was kann man dazu sagen? Die Geschichte wird sicherlich alles an seinen Platz stellen und die größten Werke der allgemein anerkannten Genies der Weltkultur nicht canceln, sondern diejenigen, die beschlossen haben, dass sie das Recht haben, nach ihrem Gutdünken über diese Weltkultur zu verfügen. Die Eitelkeit dieser Leute sprengt, wie man sagt, den Rahmen, aber in ein paar Jahren wird sich niemand mehr an ihre Namen erinnern. Aber Dostojewski wird weiterleben, ebenso wie Tschaikowsky und Puschkin – so sehr sich manche auch etwas anderes wünschen mögen.

Das westliche Modell der Globalisierung, das in seinem Kern neokolonial ist, wurde ebenfalls auf Vereinheitlichung, auf finanziellem und technologischem Monopolismus und auf der Auslöschung aller Unterschiede aufgebaut. Die Aufgabe war klar: Die bedingungslose Vorherrschaft des Westens in der Weltwirtschaft und -politik zu stärken und zu diesem Zweck die natürlichen und finanziellen Ressourcen, die intellektuellen, menschlichen und wirtschaftlichen Kapazitäten des gesamten Planeten in seinen Dienst zu stellen, und zwar unter dem Deckmantel der sogenannten neuen globalen gegenseitigen Abhängigkeit.

Hier möchte ich an einen weiteren russischen Philosophen erinnern, an Alexander Sinowjew, dessen hundertsten Geburtstag wir am 29. Oktober feiern werden. Vor mehr als 20 Jahren sagte er, dass für das Überleben der westlichen Zivilisation auf dem von ihr erreichten Niveau „der gesamte Planet als Lebensraum notwendig ist, alle Ressourcen der Menschheit sind dafür notwendig.“ Das fordern sie ja auch, genau so ist es.

Dabei hat der Westen sich in diesem System von Beginn an einen gewaltigen Vorsprung geschaffen, da er die Prinzipien und Mechanismen entwickelt hat – so wie jetzt jene Prinzipien, über die ständig gesprochen wird und die ein unverständliches „schwarzes Loch“ sind: was das ist, weiß niemand. Aber sobald nicht die westlichen Länder, sondern andere Staaten von der Globalisierung zu profitieren begannen, und wir sprechen hier natürlich in erster Linie von den großen asiatischen Staaten, hat der Westen viele Regeln sofort geändert oder ganz aufgehoben. Und die sogenannten heiligen Grundsätze des Freihandels, der wirtschaftlichen Offenheit, des fairen Wettbewerbs und sogar des Rechts auf Eigentum waren plötzlich völlig vergessen. Sobald etwas für sie profitabel wurde, haben sie während des Spiels sofort und spontan die Regeln geändert.

Oder ein weiteres Beispiel für die Änderung von Begriffen und Bedeutungen. Westliche Ideologen und Politiker erzählen der ganzen Welt seit vielen Jahren: Es gibt keine Alternative zur Demokratie. Allerdings ist die Rede vom westlichen, sogenannten liberalen Modell der Demokratie. Sie lehnen alle anderen Varianten und Formen der Demokratie mit Verachtung und – das möchte ich unterstreichen – Arroganz ab. Dieses Verhalten hat sich schon vor langer Zeit, noch in der Kolonialzeit, herausgebildet: Alle werden als Menschen zweiter Klasse angesehen, während andere exklusiv sind. Das geht schon seit Jahrhunderten so, bis heute.

Aber heute verlangt die absolute Mehrheit der Weltgemeinschaft genau das: Demokratie in internationalen Angelegenheiten und sie akzeptiert keinerlei Formen autoritärer Diktate einzelner Länder oder Gruppen von Staaten. Was ist das, wenn nicht die direkte Anwendung der Prinzipien der Macht des Volkes auf der Ebene der internationalen Beziehungen?

Und was ist die Position des „zivilisierten“ – in Anführungszeichen – Westens? Wenn Ihr Demokraten seid, dann müsstet Ihr dieses natürliche Streben von Milliarden von Menschen nach Freiheit begrüßen – aber nein! Der Westen nennt das die Untergrabung der liberalen, regelbasierten Ordnung und startet Wirtschafts- und Handelskriege, Sanktionen, Boykotte, Farbrevolutionen und führt alle Arten von Putschen durch.

Einer davon führte zu den tragischen Folgen in der Ukraine im Jahr 2014 – sie haben den Putsch unterstützt und sogar erzählt, wie viel Geld dafür ausgegeben haben. Eigentlich sind sie einfach wahnsinnig, ihnen ist nichts peinlich. Sie haben Suleimani, einen iranischen General, getötet. Man kann zu Suleimani stehen, wie man will, aber er ist ein offizieller Vertreter eines anderen Landes! Sie haben ihn auf dem Gebiet eines dritten Landes ermordet und gesagt: Ja, wir haben ihn ermordet. Was ist das überhaupt? Wo leben wir? (Anm. d. Übers.: Alle, die sich an den Vorfall nicht mehr erinnern, finden hier Details.)

Washington bezeichnet die gegenwärtige Weltordnung weiterhin gewohnheitsmäßig als amerikanisch-liberal, aber in Wirklichkeit vergrößert diese berüchtigte „Ordnung“ jeden Tag das Chaos und wird, wie ich hinzufügen möchte, sogar gegenüber den westlichen Ländern selbst, gegenüber ihren Versuchen, irgendeine Unabhängigkeit zu zeigen, immer intoleranter. Alles wird bis an die Wurzel unterdrückt und es werden Sanktionen gegen die eigenen Verbündeten verhängt – ohne jede Scham! Und die nehmen das alles mit gesenktem Kopf hin.

Beispielsweise wurden die Vorschläge der ungarischen Parlamentarier vom Juli, im EU-Vertrag ein Bekenntnis zu europäischen christlichen Werten und zur europäischen Kultur zu verankern, nicht einmal als Fronde, sondern als direkte feindliche Sabotage wahrgenommen. Was ist das? Wie soll man das verstehen? Ja, einigen mag es gefallen, anderen nicht.

In Russland haben wir im Laufe von tausend Jahren eine einzigartige Kultur der Wechselbeziehungen zwischen allen Weltreligionen entwickelt. Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu canceln: weder christliche Werte noch islamische oder jüdische Werte. Die anderen Weltreligionen sind in unserem Land präsent. Man muss sich einfach gegenseitig mit Respekt behandeln. In einigen Regionen unseres Landes, das habe ich aus erster Hand erfahren, feiern die Menschen christliche, islamische, buddhistische und jüdische Feiertage gemeinsam und tun das gerne, beglückwünschen einander und freuen sich zusammen.

Aber nicht in Europa. Warum nicht? Zumindest hätten sie darüber sprechen können. Es ist erstaunlich!

All das ist ohne Übertreibung nicht einmal eine systemische, sondern eine doktrinäre Krise des neoliberalen amerikanischen Modells der Weltordnung. Sie haben keine Ideen, etwas zu erschaffen und von positiver Entwicklung, sie haben der Welt einfach nichts zu bieten außer dem Erhalt ihrer Vorherrschaft.

Ich bin davon überzeugt, dass echte Demokratie in einer multipolaren Welt zuallererst die Möglichkeit eines jeden Volkes – ich möchte das betonen, jeder Gesellschaft, jeder Zivilisation – voraussetzt, ihren eigenen Weg, ihr eigenes soziales und politisches System zu wählen. Wenn die USA und die EU dieses Recht haben, dann haben es sicherlich auch die asiatischen Länder, die islamischen Staaten, die Monarchien des Persischen Golfs und die Staaten anderer Kontinente. Natürlich hat auch unser Land, Russland, dieses Recht, und niemand wird jemals in der Lage sein, unserem Volk vorzuschreiben, welche Art von Gesellschaft wir aufzubauen haben und auf welchen Prinzipien sie beruhen soll.

Die direkte Bedrohung des politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Monopols des Westens besteht darin, dass in der Welt alternative Gesellschaftsmodelle entstehen könnten – effektivere, das möchte ich betonen – in der heutigen Zeit effektivere, hellere, attraktivere als die, die wir haben. Und diese Modelle werden sich entwickeln, das ist unvermeidlich. Übrigens schreiben amerikanische Politikwissenschaftler und Experten darüber auch direkt. Die Regierungen hören zwar noch nicht wirklich auf sie, aber sie können diese Ideen in den politikwissenschaftlichen Zeitschriften und in Diskussionen nicht übersehen.

Entwicklung muss im Dialog der Zivilisationen stattfinden, der auf geistigen und moralischen Werten beruht. Ja, verschiedene Zivilisationen haben unterschiedliche Verständnisse des Menschen, seines Wesens. Es sind oft nur oberflächliche Unterschiede, aber alle erkennen die höchste Würde und das geistige Wesen des Menschen an. Und dieses gemeinsame Fundament, auf dem wir unsere Zukunft aufbauen können und müssen, ist von größter Bedeutung.

Was möchte ich hier hervorheben? Traditionelle Werte sind nicht irgendwelche festen Postulate, an die sich alle halten müssen. Nein, natürlich nicht. Sie unterscheiden sich von den so genannten neoliberalen Werten dadurch, dass jedes von ihnen einzigartig ist, weil sie aus der Tradition einer bestimmten Gesellschaft, ihrer Kultur und historischen Erfahrung stammen. Traditionelle Werte können daher niemandem aufgezwungen werden – sie müssen einfach respektiert werden, indem das, was jede Nation im Laufe der Jahrhunderte gewählt hat, respektiert wird.

Das ist unser Verständnis von traditionellen Werten und dieser Ansatz wird von der Mehrheit der Menschheit geteilt und akzeptiert. Das ist logisch, denn die traditionellen Gesellschaften des Ostens, Lateinamerikas, Afrikas und Eurasiens bilden die Grundlage der Weltzivilisation.

Der Respekt vor den Besonderheiten der Völker und Zivilisationen liegt im Interesse aller. Das liegt auch im Interesse des sogenannten Westens. Indem er seine Vormachtstellung verliert wird er schnell zu einer Minderheit auf der Weltbühne. Und natürlich sollte das Recht dieser westlichen Minderheit auf ihre eigene kulturelle Identität, das möchte ich unterstreichen, gewährleistet sein, es sollte sicherlich respektiert werden, aber, das unterstreiche ich, gleichberechtigt mit den Rechten aller anderen.

Wenn die westlichen Eliten glauben, dass sie in der Lage sein werden, in den Köpfen ihrer Menschen, ihrer Gesellschaften, neue, meiner Meinung nach seltsame Trends wie Dutzende von Geschlechtern und Schwulenparaden einzuführen, dann soll es so sein. Sollen sie tun, was sie wollen! Aber sie haben sicher nicht das Recht, von anderen zu verlangen, dass sie den gleichen Weg gehen.

Wir sehen, dass die westlichen Länder komplizierte demographische, politische und soziale Prozesse haben. Das ist natürlich ihre innere Angelegenheit. Russland mischt sich nicht in diese Angelegenheiten ein und hat auch nicht die Absicht, das zu tun – im Gegensatz zum Westen mischen wir uns nicht in fremde Hinterhöfe ein. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Pragmatismus die Oberhand gewinnen wird und der Dialog zwischen Russland und dem echten, traditionellen Westen sowie mit anderen Zentren gleicher Entwicklung einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer multipolaren Weltordnung leisten wird.

Ich möchte hinzufügen, dass die Multipolarität die wirkliche und tatsächlich einzige Chance für Europa ist, seine politische und wirtschaftliche Subjektivität wiederherzustellen. Sicher, wir alle verstehen, und in Europa wird direkt darüber gesprochen: Europas rechtliche Subjektivität ist heute – wie soll ich es vorsichtig ausdrücken, um niemanden zu beleidigen – sehr begrenzt.

Die Welt ist von Natur aus vielfältig und die Versuche des Westens, alle in ein einziges Schema zu pressen, sind objektiv zum Scheitern verurteilt, und es wird nichts dabei herauskommen.

Das arrogante Streben nach der Weltherrschaft, nach dem Diktat oder nach dem Erhalt der Führungsrolle durch Diktat, führt zum Niedergang der internationalen Autorität der Führer der westlichen Welt, einschließlich der USA, und zum wachsenden Misstrauen in ihre Fähigkeit zu verhandeln insgesamt. An einem Tag sagen sie das eine und am nächsten Tag etwas anderes; sie unterschreiben Dokumente und am nächsten Tag weigern sie sich, sie einzuhalten; sie tun, was sie wollen. Es gibt überhaupt keine Stabilität in irgendetwas. Wie die Dokumente unterzeichnet werden, worüber gesprochen wurde, worauf man hoffen kann, ist vollkommen unklar.

Während sich früher nur einige wenige Länder erlaubt haben, mit Amerika zu streiten, und das fast wie eine Sensation aussah, ist es heute für viele Staaten üblich, die unbegründeten Forderungen Washingtons abzulehnen, auch wenn es immer noch versucht, alle herumzuschubsen. Das ist eine völlig verfehlte Politik, die einfach ins Nichts führt. Sollen sie doch, das ist auch ihre Entscheidung.

Ich bin überzeugt, dass die Völker der Welt nicht die Augen vor der Politik der Nötigung verschließen werden, die sich selbst diskreditiert hat, und der Westen wird jedes Mal, wenn er versucht, seine Hegemonie aufrechtzuerhalten, einen immer höheren Preis zahlen müssen. Wäre ich an der Stelle dieser westlichen Eliten, würde ich über diese Perspektive ernsthaft nachdenken, so wie einige Politologen und Politiker in den USA selbst es tun, wie ich bereits sagte.

Unter den gegenwärtigen Bedingungen gewalttätiger Konflikte werde ich einige Dinge direkt sagen. Russland als unabhängige, eigenständige Zivilisation hat sich nie als Feind des Westens gesehen und sieht sich auch nicht als solcher. Amerikafeindlichkeit, Anglophobie, Frankophobie, Deutschfeindlichkeit sind ebenso Formen des Rassismus wie Russophobie und Antisemitismus, wie auch alle Formen der Fremdenfeindlichkeit.

Man muss klar verstehen, dass es, wie ich bereits sagte, zwei Westens gibt, mindestens zwei, vielleicht auch mehr, aber mindestens zwei: den Westen der traditionellen, vor allem christlichen Werte, der Freiheit, des Patriotismus, der reichhaltigen Kultur und jetzt auch der islamischen Werte, denn ein bedeutender Teil der Bevölkerung vieler westlicher Länder bekennt sich zum Islam. Dieser Westen ist uns in gewisser Weise nahe, in vielerlei Hinsicht haben wir gemeinsame, ja sogar antike Wurzeln. Aber es gibt auch den anderen Westen: aggressiv, kosmopolitisch, neokolonial, ein Werkzeug der neoliberalen Eliten. Das Diktat genau dieses Westens wird Russland sicher nicht akzeptieren.

Ich werde mich immer daran erinnern, was ich im Jahr 2000, nachdem ich zum Präsidenten gewählt worden war, erleben musste. Erinnern Sie sich an den Preis, den wir für die Zerstörung des Terrornestes im Nordkaukasus gezahlt haben, das der Westen damals praktisch offen unterstützt hat. Alle Erwachsenen hier, die meisten von Ihnen in diesem Saal, verstehen, wovon ich spreche. Wir wissen, dass genau dies in der Praxis geschah: finanzielle, politische und mediale Unterstützung. Wir alle haben das erlebt.

Darüber hinaus hat der Westen Terroristen auf russischem Territorium nicht nur aktiv unterstützt, sondern dieser Bedrohung in vielerlei Hinsicht Vorschub geleistet. Wir wissen das. Aber nachdem sich die Lage stabilisiert hatte und die wichtigsten Terrorbanden besiegt waren, auch dank des Mutes des tschetschenischen Volkes, haben wir beschlossen, uns nicht abzuwenden, nicht den Beleidigten zu spielen, sondern vorwärts zu gehen, Beziehungen auch zu denen aufzubauen, die eigentlich gegen uns arbeiteten, Beziehungen auf der Grundlage von gegenseitigem Nutzen und gegenseitigem Respekt zu allen aufzubauen und zu entwickeln, die das wollten.

Man dachte, dass das im gemeinsamen Interesse liegt. Russland hat Gott sei Dank alle Schwierigkeiten dieser Zeit überstanden, hat durchgehalten, ist gestärkt, ist mit dem inneren und äußeren Terrorismus klargekommen, hat seine Wirtschaft bewahrt, hat begonnen, sich zu entwickeln, und seine Verteidigungsfähigkeit verbessert. Wir haben versucht, Beziehungen zu den führenden Ländern des Westens und zur NATO aufzubauen. Die Botschaft war dieselbe: Lasst uns aufhören, Feinde zu sein, lasst uns als Freunde zusammenleben, lasst uns den Dialog aufnehmen, lasst uns Vertrauen aufbauen und damit Frieden schaffen. Wir waren absolut aufrichtig, das möchte ich betonen. Wir waren uns über die Komplexität dieser Annäherung im Klaren, aber wir sind den Weg gegangen.

Und was haben wir als Antwort erhalten? Kurz gesagt, wir haben in allen wichtigen Bereichen der möglichen Zusammenarbeit ein „Nein“ erhalten. Wir haben ständig wachsenden Druck auf uns und die Schaffung von Spannungsherden in der Nähe unserer Grenzen erhalten. Und was, wenn ich fragen darf, ist das Ziel dieses Drucks? Was ist es? Üben sie etwa einfach nur ein bisschen? Nein, natürlich nicht. Das Ziel ist es, Russland verwundbarer zu machen. Das Ziel ist es, Russland zu einem Werkzeug zur Erreichung ihrer eigenen geopolitischen Ziele zu machen.

Das ist in der Tat die universelle Regel: Sie versuchen, jeden in ein Werkzeug zu verwandeln, um dieses Werkzeug für ihre eigenen Ziele zu nutzen. Und diejenigen, die diesem Druck nicht nachgeben, die kein solches Werkzeug sein wollen, gegen die werden Sanktionen verhängt, gegen die werden alle möglichen wirtschaftlichen Restriktionen verhängt, gegen die werden Putsche vorbereitet oder wenn möglich durchgeführt und so weiter. Und wenn am Ende nichts gelingt, gibt es ein Ziel – sie zu vernichten, sie von der politischen Landkarte zu tilgen. Aber so ein Szenario hat in Bezug auf Russland nie funktioniert und wird in Bezug auf Russland auch nie funktionieren.

Was würde ich noch gerne hinzufügen? Russland fordert die Eliten des Westens nicht heraus – Russland verteidigt lediglich sein Recht auf Existenz und freie Entwicklung. Dabei haben wir selbst nicht vor, zu einem neuen Hegemon zu werden. Russland schlägt nicht vor, die Unipolarität durch Bipolarität, Tripolarität etc. auszutauschen, die westliche Vorherrschaft durch die Vorherrschaft des Ostens, des Nordens oder des Südens zu ersetzen. Das würde unweigerlich in eine neue Sackgasse führen.

Hier möchte ich die Worte des großen russischen Philosophen Nikolai Danilewski zitieren, der der Meinung war, dass der Fortschritt nicht darin besteht, nur in eine Richtung zu gehen, wozu einige unserer Gegner uns drängen – dann würde der Fortschritt bald aufhören, so Danilewski -, sondern darin, „das gesamte Feld, das den Bereich der geschichtlichen Tätigkeit der Menschheit ausmacht, in allen Richtungen anzugehen.“ Und er fügt hinzu, dass sich keine Zivilisation rühmen kann, den höchsten Entwicklungsstand zu repräsentieren.

Ich bin davon überzeugt, dass der Diktatur nur die freie Entwicklung von Ländern und Völkern entgegenstehen kann, dass der Degradation des Individuums die Liebe zum Menschen als Schöpfer entgegenstehen kann, dass primitiver Vereinfachung und Verboten die blühende Komplexität von Kulturen und Traditionen entgegenstehen kann.

Die Bedeutung des heutigen historischen Moments besteht gerade darin, dass sich vor allen Zivilisationen, Staaten und Staatenverbände die Möglichkeit einer eigenen, demokratischen, originellen Entwicklungsweise eröffnet. Und vor allem glauben wir, dass die neue Weltordnung auf Recht und Gesetz beruhen muss, dass sie frei, unverwechselbar und gerecht sein muss.

Daher müssen die Weltwirtschaft und der Handel gerechter und offener werden. Russland ist der Ansicht, dass der Prozess der Schaffung neuer internationaler Finanzplattformen, einschließlich solcher für den internationalen Zahlungsverkehr, unumgänglich ist. Solche Plattformen sollten außerhalb nationaler Zuständigkeiten liegen, sicher, entpolitisiert und automatisiert sein und nicht von einem einzigen Kontrollzentrum abhängen. Ist das möglich oder nicht? Natürlich. Es wird große Anstrengungen erfordern, viele Länder müssen ihre Kräfte bündeln, aber es ist machbar.

Das wird die Möglichkeit des Missbrauchs der neuen globalen Finanzinfrastruktur ausschließen und eine effiziente, profitable und sichere Abwicklung internationaler Transaktionen ohne den Dollar und andere so genannte Reservewährungen ermöglichen. Das umso mehr, als die USA und der Westen durch den Einsatz des Dollars als Waffe die Institution der internationalen Finanzreserven diskreditiert haben. Zuerst wurden sie durch die Inflation in der Dollar- und Eurozone abgewertet und dann haben sie unsere internationalen Reserven eingesackt.

Die Umstellung auf nationale Währungen wird – zwangsläufig – an Dynamik gewinnen. Das hängt natürlich von der Verfassung der Emittenten dieser Währungen und ihrer Volkswirtschaften ab, aber sie werden stärker werden und diese Zahlungen werden mit Sicherheit allmählich die Oberhand gewinnen. Das ist die Logik einer souveränen Wirtschafts- und Finanzpolitik in einer multipolaren Welt.

Weiter. Die neuen Zentren der globalen Entwicklung verfügen bereits heute über einzigartige Technologien und wissenschaftliche Entwicklungen in einer Vielzahl von Bereichen und in vielen Bereichen können sie erfolgreich mit westlichen transnationalen Unternehmen konkurrieren.

Offensichtlich haben wir ein gemeinsames, ganz pragmatisches Interesse an einem fairen und offenen wissenschaftlichen und technologischen Austausch. Gemeinsam wird jeder mehr profitieren als allein. Die Vorteile sollten der Mehrheit zugute kommen, nicht einzelnen superreichen Konzernen.

Wie sieht es heute aus? Wenn der Westen Medikamente oder Saatgut für Nahrungspflanzen an andere Länder verkauft, werden die nationale Pharmaindustrie und Viehzucht vernichtet und im Grunde läuft in der Praxis alles darauf hinaus: Die Lieferung von Maschinen und Ausrüstungen zerstört die lokale Maschinenbauindustrie. Als ich Premierminister war, habe ich es verstanden: Sobald man den Markt für eine bestimmte Warengruppe öffnet, ist der lokale Produzent untergegangen und es ist fast unmöglich, dass er sein Haupt wieder erhebt. So werden Beziehungen aufgebaut. So werden Märkte und Ressourcen erobert, Länder werden ihres technologischen und wissenschaftlichen Potenzials beraubt. Das ist kein Fortschritt, sondern Versklavung, die Reduzierung der Volkswirtschaften auf ein primitives Niveau.

Die technologische Entwicklung sollte die globale Ungleichheit nicht verstärken, sondern verringern. Genau so setzt Russland traditionell seine technologische Außenpolitik um. Wenn wir zum Beispiel Kernkraftwerke in anderen Staaten bauen, schaffen wir dort gleichzeitig Kompetenzzentren, bilden nationales Personal aus. Wir schaffen eine Industrie, wir bauen nicht nur eine Anlage, wir schaffen eine ganze Industrie. Im Grunde geben wir anderen Ländern die Möglichkeit, einen echten Durchbruch in ihrer wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung zu erzielen, Ungleichheiten zu verringern und ihren Energiesektor auf ein neues Niveau von Effizienz und Umweltfreundlichkeit zu bringen.

Ich möchte noch einmal betonen, dass Souveränität und eigene Entwicklung keineswegs Isolation oder Autarkie bedeuten, sondern vielmehr eine aktive, für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit auf der Grundlage fairer und gerechter Prinzipien.

Während die liberale Globalisierung eine Entpersönlichung ist, die der ganzen Welt das westliche Modell aufzwingt, geht es bei der Integration im Gegenteil darum, das Potenzial jeder Zivilisation zum Nutzen des Ganzen, zum Wohle aller zu erschließen. Während der Globalismus ein Diktat ist, worauf er letztlich hinausläuft, ist Integration die gemeinsame Erarbeitung von Strategien, die allen zugute kommen.

In dieser Hinsicht hält Russland es für wichtig, die Mechanismen zur Schaffung großer Räume zu aktivieren, die auf der Zusammenarbeit von Nachbarländern beruhen, deren Wirtschaft, Sozialsystem, Rohstoffe und Infrastruktur sich gegenseitig ergänzen. Solche großen Räume sind im Grunde die Grundlage für eine multipolare Weltordnung – die wirtschaftliche Grundlage. Aus ihrem Dialog erwächst die wahre Einheit der Menschheit, die viel komplexer, ausgeprägter und mehrdimensionaler ist als in den vereinfachenden Ansichten einiger westlicher Ideologen.

Die Einheit der Menschheit beruht nicht auf dem Befehl „mach es wie ich“ oder „werde wie wir“ – sie wird unter Berücksichtigung und auf der Grundlage der Meinung aller und mit Respekt vor der Identität jeder Gesellschaft und Nation gebildet. Das ist das Prinzip, auf dem ein langfristiges Engagement in einer multipolaren Welt aufbauen kann.

In diesem Zusammenhang könnte es sich lohnen, darüber nachzudenken, dass die Struktur der Vereinten Nationen, einschließlich des Sicherheitsrates, die Vielfalt der Weltregionen besser widerspiegeln sollte. Schließlich wird in der Welt von morgen viel mehr von Asien, Afrika und Lateinamerika abhängen, als man heute gemeinhin annimmt, und diese Zunahme ihres Einflusses ist auf jeden Fall positiv.

Ich erinnere daran, dass die westliche Zivilisation nicht die einzige ist, auch nicht in unserem gemeinsamen eurasischen Raum. Außerdem konzentriert sich die Mehrheit der Bevölkerung gerade im Osten Eurasiens, wo die ältesten Zivilisationen der Menschheit entstanden sind.

Der Wert und die Bedeutung Eurasiens liegen darin, dass dieser Kontinent ein autarker Komplex ist, der über gigantische Ressourcen jeder Art und ein enormes Potenzial verfügt. Und je härter wir daran arbeiten, die Verbindungen in Eurasien zu erhöhen, neue Wege und Formen der Zusammenarbeit zu schaffen, desto beeindruckendere Fortschritte machen wir.

Die erfolgreichen Aktivitäten der Eurasischen Wirtschaftsunion, das rasche Anwachsen der Autorität und des Einflusses der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die groß angelegten Initiativen im Rahmen von „One Belt, One Road“, die Pläne für eine multilaterale Zusammenarbeit zur Verwirklichung des Nord-Süd-Verkehrskorridors und andere, viele andere Projekte in diesem Teil der Welt sind, da bin ich mir sicher, der Beginn einer neuen Ära, einer neuen Phase in der Entwicklung Eurasiens. Integrationsprojekte stehen hier nicht im Widerspruch zueinander, sondern ergänzen sich, wenn sie von den Nachbarländern in ihrem eigenen Interesse durchgeführt und nicht von äußeren Kräften gewaltsam eingeführt werden, um den eurasischen Raum zu spalten und ihn in eine Zone der Blockkonfrontation zu verwandeln.

Sein westliches Ende, Europa, könnte auch ein natürlicher Teil des großen Eurasiens sein. Doch viele der führenden Vertreter sind von der Überzeugung beseelt, dass die Europäer besser sind als andere und dass es unter ihrer Würde ist, sich gleichberechtigt mit anderen an Unternehmungen zu beteiligen. Hinter dieser Arroganz bemerken sie nicht einmal, dass sie an den Rand gedrängt wurden, dass sie Vasallen sind – oft sogar ohne ein Wahlrecht.

Verehrte Kollegen!

Der Zusammenbruch der Sowjetunion hat auch das Gleichgewicht der geopolitischen Kräfte zerstört. Der Westen fühlte sich als Sieger und proklamierte die unipolare Weltordnung, in der nur sein Wille, seine Kultur und seine Interessen eine Existenzberechtigung hatten.

Diese historische Periode der ungeteilten Vorherrschaft des Westens im Weltgeschehen geht nun zu Ende, die unipolare Welt gehört der Vergangenheit an. Wir stehen an einem historischen Wendepunkt, vor dem wahrscheinlich gefährlichsten, unvorhersehbarsten und doch wichtigsten Jahrzehnt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Westen ist nicht in der Lage, die Menschheit alleine zu regieren, aber er versucht es verzweifelt, und die meisten Nationen der Welt sind nicht mehr bereit, das zu dulden. Das ist der größte Gegensatz der neuen Ära. Die Situation ist in gewisser Weise revolutionär: Die Oberschicht kann nicht und die Unterschicht will nicht mehr so leben, heißt es in einem Klassiker.

Dieser Zustand birgt globale Konflikte oder eine Kette von Konflikten, die eine Bedrohung für die Menschheit, einschließlich des Westens selbst, darstellen. Diesen Widerspruch konstruktiv aufzulösen, ist heute die wichtigste geschichtliche Aufgabe.

Alles zu verändern, ist ein schmerzhafter, aber natürlicher und unvermeidlicher Prozess. Die künftige Weltordnung nimmt vor unseren Augen Gestalt an. Und in dieser Weltordnung müssen wir jedem zuhören, jeden Standpunkt berücksichtigen, jede Nation, Gesellschaft, Kultur, jedes System von Weltanschauungen, Ideen und religiösen Überzeugungen, ohne jemandem eine einheitliche Wahrheit aufzuzwingen. Nur auf dieser Grundlage können wir im Verständnis für unsere Verantwortung für das Schicksal – das Schicksal der Nationen, des Planeten – eine Symphonie der menschlichen Zivilisation bauen.

Damit möchte ich schließen und Ihnen für Ihre Geduld beim Anhören meiner Botschaft danken.

Ich danke Ihnen vielmals.

Ende der Übersetzung

Donnerstag, 27. Oktober 2022

Ukraine bekommt jetzt eine Dosis der eigenen Medizin: Wird es in Kiew zum Volksaufstand k



aikos2309

Okt 27

In den letzten Tagen sind Menschen in der Westukraine durch russischen Beschuss ums Leben gekommen. Der Westen heult auf. Der Westen, der acht Jahre lang keine Notiz genommen hatte von den Toten in der Ostukraine, die durch andauernden Beschuss der ukrainischen Armee ums Leben gekommen sind. Von Peter Haisenko

Seit 2014 haben die Menschen in Donezk und anderen Orten im Osten lernen müssen damit umzugehen, dass jeden einzelnen Tag im Durchschnitt fünf Menschen, Zivilisten, durch Beschuss mit schweren Waffen der ukrainischen Armee zu Tode gekommen sind. Eben 14.000 während der letzten acht Jahre. Ein Mehrfaches an Verletzten kommt dazu.

Dieser feige, mörderische Beschuss betraf keineswegs militärische Einrichtungen. Es wurden bevorzugt Geschosse abgefeuert auf Marktplätze, Schulen und Kindergärten, Wohngebäude und Krankenhäuser. Zuletzt waren sogar Gefängnisse dran.

Dieser Beschuss erfolgt mit NATO-Waffen. Wie schrecklich das ist, mag man daran ermessen, dass jede dieser Granaten einen Durchmesser von 15,5 Zentimetern hat, gut doppelt so lang ist, was eben das NATO-Kaliber für die amerikanische M777-Haubitze ist.

Dieser Beschuss folgt keiner Kriegsnotwendigkeit, es ist reiner Terror, wie es auch die Einäscherung der deutschen Städte im Zweiten Weltkrieg war.

Die Referenden haben alles verändert

Mit dem Abschluss der Referenden gehören jetzt die vier Ostregionen Lugansk, Donezk, Cherson und Saporischja zur Russischen Föderation. Damit hat sich der Status der russischen Sonderoperation komplett verändert.

Jeder Beschuss dieser Regionen ist jetzt ein direkter Angriff auf Russland. Wird zurückgeschossen, dient das jetzt der Verteidigung des Mutterlandes. Bislang hat aber Moskau diesem neuen Zustand noch keine direkte Vergeltung folgen lassen. Allerdings hat sich auch das geändert, mit der Sprengung von Nord-Stream und vor allem dem Angriff auf die Brücke von Kertsch.

Nicht zu vergessen der andauernde Beschuss des Kernkraftkomplexes Saporoschja. Der Beschuss von Zivilisten im Donbas wird ebenfalls von Kiew weiter betrieben. Das hat jetzt dazu geführt, dass Moskau grantig geworden ist und Objekte im Westen der Ukraine angreift.


Diese Angriffe betreffen Objekte der Energieversorgung und dienen so dem Ziel, die ukrainische Armee in ihrer Bewegungs- und Operationsfähigkeit zu stören. Dieser Beschuss ist derart präzise durchgeführt worden, dass nur wenige Zivilisten dabei ums Leben gekommen sind. Während der ersten Welle wurden etwa 50 Raketen ins Ziel gebracht und dabei kamen 19 Zivilisten ums Leben.

Das hat die NY-Times dazu veranlasst, die Qualität der russischen Waffen als minderwertig zu bezeichnen, weil, jetzt kommt´s, nur so wenige Zivilisten zu Tode kamen. Das brachte der NY-Times einen veritablen „shitstorm“ ein. Der Tenor war, dass amerikanische Waffen wohl besser sind, weil sie massenhaft, ja zu Hunderttausenden, Zivilisten umbringen.

Dass es so sein könnte, dass Russland nach wie vor darauf achtet, Leben von Zivilisten zu schonen, auf diese Idee kommen die „Journalisten“ der NY-Times nicht. Tatsächlich ist aber genau das der Fall.

Der Krieg ist jetzt in der Westukraine angekommen

Bislang war der Westen der Ukraine vom Kriegsgeschehen nahezu unberührt. Das mag auch dazu beigetragen haben, dass bei den Menschen in Kiew kaum Kriegsmüdigkeit aufgekommen ist. Moralische Bedenken bezüglich des andauernden Mordens im Osten wurde durch Propaganda unterdrückt und dadurch, dass einfach nicht darüber berichtet wird.

Genauso wie im Westen, wo dieses Morden seit acht Jahren komplett ausgeblendet wird. Nach wie vor, denn zeitgleich mit den 19 Toten im Westen der Ukraine, kam eine ähnlich große Anzahl an Zivilisten im Donbas durch Beschuss zu Tode. Das wird schweigend hingenommen, wenn nicht gut geheißen, aber wehe, es trifft einen ukrainischen Nationalisten. Dann ist das Geheul groß.


Um das hier klar zu sagen: Auch ich, wie jeder anständige Mensch, verabscheue jeden gewaltsamen Tod, ganz gleich, wer wo dafür verantwortlich ist. Aber eben jeden und keinesfalls selektiv.

Ein Beispiel für eine besonders verabscheuungswürdige Haltung in diesem Sinn hat die ehemalige US-Außenministerin Albright geliefert mit ihrer Aussage, 500.000 tote Kinder im Irak wären es wert gewesen. Um welchen Wert ging es da? Das wird wohl ihr Geheimnis bleiben müssen. Fakt ist aber, dass es keinen Aufschrei gab ob dieser ungeheuerlichen Offenbarung.

So muss festgestellt werden, dass es der Wertewesten nicht einmal kritisiert, ja so wohl gut heißt, wenn die USA oder seit acht Jahren eben die ukrainischen Nationalisten Unzahlen von unschuldigen Zivilisten inklusive Kindern umbringt. Und zwar vorsätzlich.

Nicht zu vergessen die Tausenden Menschen, die durch US-Drohnenangriffe ermordet worden sind. Die Befehle dazu hat der Friedensnobelpreisträger höchstselbst unterschrieben.

Moskau schont immer noch Zivilisten

Im Gegensatz dazu steht die Militärdoktrin Moskaus. Nach wie vor gilt, den ukrainischen Zivilisten, dem Brudervolk, so wenig Schaden wie möglich zuzufügen. Auch auf Kosten höherer eigener Verluste. Auch jetzt noch gibt es in der Ukraine Seitens der russischen Armee keine Flächenbombardements auf Städte.

Man vergleiche, wie die USA zu Beginn des Angriffskrieges gegen den Irak auf Bagdad Tausende Tonnen Bomben niederregnen ließen. Inklusive Uranmunition auf Falludscha, das dadurch unbewohnbar geworden ist.

Ach ja, wie gut, dass der Wertewesten daraufhin sofort Sanktionen gegen die USA verhängt und US-Sportler von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen hat. Oh, da habe ich wohl einen Wurm in mein Gedächtnis gebracht...


Jetzt wird der Iran mit neuerlichen Sanktionen bedroht, weil er angeblich Kriegsmaterial an Russland liefert. So ist auch in dieser Hinsicht festzustellen, dass es lobenswert ist, wenn die NATO die Ukraine mit Waffen flutet, die Zehntausende unnötige Tote verursachen, es aber keinesfalls toleriert werden darf, wenn irgendjemand Russland hilfreich zur Seite steht.

Noch dazu jemand, der sowieso schon vom Westen als Paria gebrandmarkt worden ist, weil er sich partout nicht den US-Diktaten unterwerfen will. Wie war das mit der Demokratie? Gleiches Recht für alle? Ja, schon, aber wer „alle“ sind, darüber entscheiden wir! Und nur wir, die Guten, die als einzige die Lizenz zum Töten haben.

Die russische Armee hat den Menschen in der Westukraine einen sehr verhaltenen Eindruck dessen beschert, was die Menschen im Donbas seit acht Jahren erleiden müssen. Dass man in Donezk nicht auf die Straße gehen konnte ohne die Angst, jederzeit unvermittelt von einer NATO-Granate zerfetzt zu werden. Dass man sich nicht einmal in Schulen, Krankenhäusern oder der eigenen Wohnung aufhalten kann, ohne diese Angst.

Es ist müßig darauf hinzuweisen, dass dieser verbrecherische, lebensverachtende Beschuss jedem Völker- oder Kriegsrecht Hohn spricht. Aber wo kein Kläger, da kein Richter und niemand in den Westmedien hat das angeklagt.

Wird es in Kiew zum Volksaufstand kommen?

Kiew hat die ukrainischen Ostprovinzen acht Jahre lang terrorisiert. Das Minsk-Abkommen diente nur dem Zweck, Kiew mit Waffen aufzurüsten. Das haben Merkel und Poroschenko stolz verkündet.

Kiew benennt sein Ziel ganz offen, die Ukraine zu „entrussifizieren“. Mit militärischer Gewaltanwendung und Terror. Jetzt hat Russland entschieden, eine kleine Dosis der Kiewer Medizin auch dem Westen der Ukraine zu verabreichen. Da können die ukrainischen Nationalisten jetzt ohne Strom im Dunklen darüber nachdenken, ob ihr Vorgehen im Osten irgendwie moralisch gerechtfertigt gewesen sein könnte.

Es ist wohl so, wie mit dem brutalen Schulschläger: Erst, wenn er selbst kräftig eins aufs Maul gekriegt hat, wird er vielleicht sein Verhalten ändern.

Der Westen, unsere Außenministerin persönlich, verfolgt das Ziel, mit Sanktionen die russische Wirtschaft zu ruinieren, um das Volk zu einem Aufstand gegen ihre demokratisch gewählte Regierung zu veranlassen. Jetzt dreht Russland den Spieß um.

Die Schläge auf Infrastruktur in der Westukraine sollen die einfachen Bürger in Kiew dazu bewegen, sich gegen die mörderische, selbstmörderische Politik der Nationalisten zu wenden und einen Aufstand gegen die Selenskji-Junta durchzuführen.


Das kann eher gelingen, denn wenn die NATO-Günstlinge in Kiew ihren Luxus ohne Strom nicht mehr genießen können, kann die Stimmung auch bei diesen schnell umschlagen. Genauso schnell, wie es bei uns geschehen kann, wenn die Bürger ohne Strom vor ihren abgetauten Tiefkühltruhen stehen.

Die tägliche Terrordosis Kiews gegen den Donbas hat nicht zum Erfolg geführt. Die Menschen wollen sich einfach nicht ihrer Muttersprache berauben lassen, auch wenn das manchem im Westen unverständlich erscheinen mag.

Wir müssen jetzt abwarten, nach wie vielen Dosen derselben Medizin in Kiew eine Wirkung eintreten wird; wann ein Aufstand gegen die NATO-hörigen Hasardeure erfolgen wird.

Hoffentlich bald, denn nur so kann weiteres Sterben beendet werden und Frieden einkehren. Bis es soweit ist, gilt mein Mitgefühl gleichermaßen den armen, einfachen und guten Menschen, die unter all dem leiden müssen, was die NATO und die USA dort verbrochen haben. Gleichermaßen denen im Osten und Westen der Ukraine, die beide Opfer der NATO-Politik sind. Ach ja, wie wir in Deutschland auch.

Mittwoch, 26. Oktober 2022

Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein! Dieser alte Bibelspruch dürfte auf die derzeitige Politik des Westens gegenüber Russland seine Anwendung finden, zumindest insoweit die EU und im Besonderen Deutschland betroffen sind.

 

Die ganze Sanktionspolitik soll also Russland und Putin auf die Knie zwingen. Tatsächlich zeichnet sich das genaue Gegenteil ab. Insbesondere Deutschland wird von seiner derzeitigen staatsfeindlichen Regierung im Interesse der USA direkt gegen die Wand gefahren.

Über die abenteuerliche Energiepolitik Deutschlands seit 2011, die Deutschland zum Wohle des Weltklimas in ein Agrarland verwandeln will, wurde an dieser Stelle und von vielen anderen Autoren bis zum Erbrechen geschrieben.

Wird allerdings Deutschland als Zahlmeister ruiniert, ist auch die ganze EU angezählt. Die Konflikte innerhalb der EU werden eskalieren und die EZB wird über die Geldpresse versuchen die Lage zu kalmieren, bis hin zur Hyperinflation.

Dann ist aber Schluss mit Lustig. In dieser Situation wird jeder EU Staat sein eigenes Heil suchen.

Wird die EU sich spalten?

Insbesondere die Balkanstaaten und auch teilweise Mitteleuropa werden wieder auf die russische Gasversorgung setzen, selbst wenn die EU dies gar nicht will. Putin hat schon den Ausbau der Turkstream Pipeline angeboten.

Damit könnte der gesamte Ausfall der Nordstream Leitungen kompensiert werden. Dieses Szenario wird sich umso sicherer entfalten, je länger dieser Krieg dauert und die EU starrsinnig an den Sanktionen festhält. (Ein Land im Niedergang: Deindustrialisierung schreitet voran - vom Exportweltmeister zu Wärmehallen und Stromausfällen)


Noch kämpft Russland mit halber Kraft

Aus diesem Blickwinkel wird es auch verständlich, dass Putin an einem schnellen Ende des Krieges gar nicht interessiert ist. Die bisherigen Kriegsanstrengungen Russlands sind in jeder Hinsicht verhalten.

Erst nach den erfolgreichen Gegenoffensiven der Ukraine hat man sich dazu durchgerungen, die russischen Truppen durch die Teilmobilisierung zu verstärken. Putin geht es offensichtlich nur darum, den Status quo zu erhalten und nicht darum weitere Gebiete der Ukraine zu besetzen.

Auch die Luftangriffe auf die ukrainische Stromversorgung kann man nur als zurückhaltend bezeichnen, nachdem hauptsächlich leicht zu reparierende Umspannwerke getroffen wurden und nicht die Kraftwerke selbst. Diese Angriffe auf die Stromversorgung hätten genauso gut am Beginn dieser Militäroperation durchgeführt werden können.

Erst nach den vielfältigen Terrorangriffen der Ukraine und ihren Verbündeten, insbesondere der Sprengung der Nordstream Leitungen und des Angriffs auf die Krimbrücke schaltete Putin einen Gang höher.

 

Verwendet wurde für diese Angriffe auch hauptsächlich iranische Kamikazedrohnen, die man nur als eine Art „Pfitschipfeile“ des russischen Arsenals betrachten kann.

Russland könnte nach Ansicht von Experten etwa das zwanzigfache an Vernichtungskraft mit einem Schlag entfalten, was bisher gegen die Elektrizitätsinfrastruktur eingesetzt wurde, tut es aber nicht.

Dies hat aber sicher nichts mit humaner Kriegsführung, sondern mit Strategie und den Zielsetzungen zu tun. Offenbar ist der Weg das Ziel und nicht der unmittelbare Sieg über die Ukraine und die NATO.

Zerschlagung der unipolaren Weltordnung

Für Putin ist der Sieg über die Ukraine und der NATO einem anderen Ziel untergeordnet, nämlich der Zerschlagung der unipolaren Weltordnung der Amerikaner.

Dieser Prozess ist durch den Ukrainekrieg erst so richtig dadurch in die Gänge gekommen, dass der Westen jeden zwingt, sich auf die Seite der Ukraine zu stellen. Wer dies nicht tut, ist ein Feind.

Bekanntlich wenden sich immer mehr alte Verbündete der USA, wie zum beispielsweise die arabischen Staaten oder die Türkei von den USA ab und wollen sich den BRICS-Staaten, einem Gegenkonzept zur EU, annähern oder beitreten.


Dabei geht es um eine Neuordnung der Welt – auf Basis des Völkerrechts, unter Anerkennung der Souveränität der Nationen und des Selbstbestimmungsrechts der Völker, also einem Graus für die EU und die USA.

Besonders pikant ist, dass sich sogar Israel weigert die Ukraine militärisch zu unterstützen! Je länger also der Ukrainekrieg andauert, desto mehr zerbröselt die Macht und der Einfluss der USA und ihrer europäischen Lakaien.

So versteht man, dass dieser Krieg für Putin gar nicht lange genug dauern kann!

Putin ist mit seinen Zielsetzungen auf einer Linie mit dem chinesischen Parteivorsitzenden Xi Jinping, der die kommenden Umwälzungen weltweit als die Größten in den letzten hundert Jahren bezeichnete!

Sahra Wagenknecht – Grüne Energiepreistreiber stoppen!

Sahra Wagenknecht (Die Linke) bringt in einer mitreißenden Rede im Bundestag die ganze Problematik rund um die Energie-Preistreiberei auf den Punkt.

Die Politikerin zeigt nicht nur die Gründe der explodierenden Kosten für Strom und Treibstoffe auf, nämlich Profitgier und Spekulation, sie erklärt auch an Beispielen wie andere Länder die Situation gut im Griff haben.

 

Wagenknecht verweist auch auf die Sinnlosigkeit der Sanktionen gegen Russland, die uns mehr schaden als Putin, beklagt die höchste Inflation seit 40 Jahren, den Euroverfall und warnt vor dem drohenden Verlust von Industriebereichen wenn sich der Baerbock-Kurs durchsetzt.

Auch zur Aussage Habecks „wir werden alle ärmer werden“ hat sie eine treffende Antwort parat.

...


Video:

Quellen: PublicDomain/unser-mitteleuropa.com am 25.10.2022

Putin: Das echte Deutschland, Deutsches Reich, ist ein besetztes Land, die „BRD“ fungiert dabei nur als Besatzungskonstrukt

 


Sonntag, 23. Oktober 2022

Obwohl Russland auf dem Gasmarkt der größte Konkurrent von Katar ist, gibt selbst Katars Energieminister zu: Europa kann ohne russisches Erdgas nicht bestehen


Redaktion

Okt 23

Katar werde versuchen, Europa mit Flüssiggas (LNG) zu helfen. »Aber am Ende ist dies eine kleine Menge im Vergleich zu der riesigen Menge, die aus Russland kommt, auf die Europa angewiesen ist.«

In einem Interview mit der »Energy Intelligence Group« gibt selbst der Energieminister von Katar zu, dass Europa für einige Zeit vom russischen Erdgas abhängig bleiben wird. Ohne russisches Erdgas könne Europa nicht bestehen, besonders bei starken Wintern. Dazu sei die Menge des russischen Erdgases, das nach Europa fließe, zu groß, als das es so einfach kompensiert werden könnte.

Der Energieminister Saad al-Kaabi erklärte unter anderem:

»Viele Länder und Unternehmen haben sich an uns gewandt, und ich habe immer wieder dasselbe gesagt: Europa war immer von russischem Gas als Hauptlieferant aus Pipelines abhängig. Der Großteil Europas, insbesondere der Norden, war nicht auf LNG-Importe eingestellt. Jetzt hat sich die Situation natürlich geändert. Sie sehen, dass Deutschland ab dem ersten Quartal des nächsten Jahres von null LNG-Importterminals auf vier bis fünf Terminals gehen wird. Und andere europäische Länder versuchen, einen ähnlichen Ansatz zu verfolgen. Wie Sie hören, haben die Europäer wirklich versucht, Speicherkapazitäten aufzufüllen. Aufbewahrung hilft sicher. Aber wenn es ein sehr starker Winter ist, könnte es ein Problem geben – vielleicht nicht im Winter, aber über den Winter hinaus in der Saison, in der Sie den Speicher für den nächsten Winter auffüllen müssen. Es wird etwas LNG aus den USA und anderen Orten kommen. [Für Katar] haben die meisten unserer Kunden langfristige Verträge. Wir haben uns verpflichtet, nichts aus Europa wegzubewegen oder Volumen umzuleiten. Und dem sind wir gerecht geworden. Aber am Ende ist dies eine kleine Menge im Vergleich zu der riesigen Menge, die aus Russland kommt, auf die Europa angewiesen ist.«

Weiterhin erklärt er, dass am Ende der Krise Europa zumindest teilweise zum russischen Erdgas zurückkehren werde. Denn auf Dauer könnte es schwierig für die Europäer werden:

»Ich hoffe, dass es irgendwann ein Ende dieser Krise gibt oder eine Vermittlung, die Europa Frieden bringen und hoffentlich etwas von dem russischen Gas zurückbringen wird, um Europa zu unterstützen. Wenn Sie sich eine Situation ansehen, in der mehr als zwei Winter lang kein russisches Gas nach Europa kommt, denke ich, dass es sehr schwierig sein wird.«

Samstag, 22. Oktober 2022

Nicht nur die Ukraine lügt betrügt und Verarscht Es ist die EU mit dem Sitz in Brüssel deren parasitären Länder Vertreter dieses komplette Desaster als auch diese Irrationalen Entscheidungen und Handlungen zum Armenhaus machen .Das ist so offensichtlich ,dass es jeder halbwegs gebildete Mensch erkennen muss oder sollte .

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Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Freunde

Heute nur einige interessante Kurzmeldungen bzw. weiterführende Links.

 

-          Für Wasser-Interessierte gibt es einen kostenlosen Online Wasser Kongress - https://lebenskraft-wasser.com/

-          Hotel Kronthaler wurde behördlich geschlossen. Bitte schreiben Sie an den Landeshauptmann.
Dem Tiroler Hotelier Günther Hlebaina wurde wegen der Weigerung, Ungeimpfte auszugrenzen und die Menschen zum nachgewiesenermaßen schädlichen Maske tragen zu drängen, die Gewerbeberechtigung entzogen. Er musste am 13. Oktober sein ausgebuchtes 4 Sterne Hotel „Das Kronthaler“ in Achenkirch über Nacht schließen und seine Gäste auf die Straße setzen. Damit will die Tiroler Landesregierung einen Kritiker der „Corona Maßnahmen“ wirtschaftlich vernichten.  
Artikel und Adressen von Landeshauptmann - HIER

-          Energiekrise. So werden wir abgezockt. Schon lange vor dem Ukraine Krieg stiegen die Strompreise enorm an. Der folgendem kurze Bericht / Kommentar vom Geschäftsführer von Maka Windkraft zeigt anhand deren Windpark, wie hier Knappheit erzeugt wird und die Preise hochgehalten werden.  Lese den 2. Kommentar vom oben 17.09.2022 - HIER

-          Verarscht uns die Ukraine? Immer neue maßlose Forderungen an den Westen werfen die Frage auf, warum die Ukraine unbedingt weitere Eskalation statt Friedensverhandlungen will.  HIER

-          Hintergründe der Russland Sanktionen und der Rolle der USA gut erklärt HIER

Freitag, 21. Oktober 2022

Akkurat zusammengefasst was auf die hier lebenden Menschen alles zu kommen wird:

 https://dieunbestechlichen.com/2022/10/wirtschaftsweise-die-energie-kostenlawine-wird-uns-ueberrollen/

Vom Umbau der Welt und der westlichen Agonie. In Astana wurden gerade Regeln für eine postwestliche Welt im eurasischen Raum aufgestellt. Im Westen blieb dies unbemerkt. – Von Gert Ewen Ungar (RT)

https://cooptv.wordpress.com/2022/10/21/vom-umbau-der-welt-und-der-westlichen-agonie-in-astana-wurden-gerade-regeln-fur-eine-postwestliche-welt-im-eurasischen-raum-aufgestellt-im-westen-blieb-dies-unbemerkt-von-gert-ewen-ungar-rt/

Was hinter den Kulissen der Öffentlichkeit alles getan und noch getan wird :

 

uncut-news

 


Ehemann von Impffanatiker, der ungeimpfte Menschen als Idioten bezeichnete, stirbt „plötzlich und unerwartet"! 
Eins von 780 deutschen Kindern unter 5 Jahren musste nach der mRNA-COVID-Spritze von Pfizer im Krankenhaus behandelt werden
Wir hoffen, dass wir die medizinischen Daten aller Menschen auf der Welt zusammentragen können.
Die westliche Zivilisation hört auf zu existieren
Äthiopien entlarvt die westliche Heuchelei über die Ukraine
Sicherheitsberichte über die durch den Impfstoff COVID-19 ausgelöste Myokarditis
Bestattungsunternehmer sieht „enormen Anstieg" der Sterblichkeit bei jungen Geimpften
First Lady Jill Biden sagte am Montagabend voraus, dass die Zahl der Krebsdiagnosen nach der COVID-Pandemie steigen wird.
US-Berater: Russland möchte Gespräche zur Beendigung des Krieges
USA: Weitere COVID-Impfstoff-Schäden werden von der US-Behörden anerkannt und zur Entschädigung freigegeben
Warum ich YouTube und Google verklagen werde
Zwei Videos: Ist unsere POLITIK noch kompetent? | Markus Krall, Christian Rieck, Marc Friedrich und Dr. Geert Vanden Bossche warnt: Impfungen machen Virus für Geimpfte gefährlicher
Neues E-ID-Gesetz: Es drohen Ausweiskontrollen im Internet an allen Ecken und Enden!
Sucharit Bhakdi im Interview mit Edith Brötzner auf der Better Way Conference Vienna
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