Mittwoch, 7. Dezember 2022

Daher machen die Russen inzwischen Witze über die Frage, gegen wen die EU eigentlich Sanktionen verhängt hat – gegen Russland oder gegen sich selbst…?

https://www.youtube.com/watch?v=VOmh5A1q0cQ 


https://www.youtube.com/watch?v=88NnOCSnwEQ


Leben in Russland: Sind die Sanktionen im russischen Alltag zu spüren? (Videos)

aikos2309

Dez 7

Im Westen spürt man die Auswirkungen der Russland-Sanktionen deutlich an den gestiegenen Preisen. Aber wie ist das in Russland, aus dem sich viele westliche Firmen zurückgezogen haben?

Nach Beginn der Sanktionen gegen Russland gab es in den Medien viele Meldungen darüber, dass die russische Wirtschaft und der Rubel zusammenbrechen würden. Wie wir heute wissen, ist das nicht passiert. Von Thomas Röper

Der Rubel ist so stark, wie seit vielen Jahren nicht, die Inflation in Russland ist nach einem kurzen Schub im März zeitweise sogar rückläufig gewesen und die russische Wirtschaft kommt insgesamt so gut mit den Sanktionen klar, dass man im russischen Alltag fast nichts von den Sanktionen spürt.

Dass viele westliche Firmen Russland verlassen haben, wurde im Westen ebenfalls groß als Zeichen für den russischen Niedergang gemeldet. Aber auch das stellt keine Probleme dar, im Gegenteil.

Als zum Beispiel IKEA geschlossen hat, gab es vorher einen Ausverkauf mit großen Rabatten und viele meiner Freunde haben sich bei der Gelegenheit neue Möbel gekauft. Ich habe gerade eine neue Sitzgarnitur für meine Küche gesucht und die Auswahl war auch ohne IKEA gigantisch.

Ja, die Versorgung mit Ersatzteilen für westliche Autos ist schwieriger geworden, aber es gibt genug findige Firmen, die diese Teile nun über andere Länder importieren.

Dass Coca Cola aus Russland verschwunden ist, merkt man gar nicht. Russische Hersteller haben die russischen Abfüllanlagen übernommen und wir haben mit Freunden schon den „Pepsi-Test“ (die Älteren unter uns wissen noch, was das war) gemacht und verschiedene neue russische Colas mit verbundenen Augen mit Original-Coca Cola verglichenen 

Das Ergebnis war verblüffend, denn man schmeckt keinerlei Unterschied.

Ob Coca Cola seine Konzentrate, aus denen Cola abgefüllt wird, heimlich weiter nach Russland verkauft, oder ob es den Russen gelungen ist, sie nachzumischen, ist derzeit eine populäre Streitfrage in Russland, der sogar sogar seriöse Wirtschaftsportale nachgehen, ohne eine Antwort zu finden.

Auch McDonalds hat Russland verlassen, wobei man auch davon nichts merkt. Ich habe das schon im Donbass erlebt, wo die McDonalds-Filialen schon 2014 in DonMak (für McDonbass) umbenannt wurden.

In Donezk habe ich aus Neugier einen BigMac gegessen und keinerlei Unterschied zum Original feststellen können.

Auf der Krim, die ebenfalls seit 2014 unter Sanktionen steht und wo daher keine westlichen Firmen tätig sind, gibt es anstatt Kentucky Fried Chicken Crimean Fried Chicken, wobei das Design der Restaurants und auch das Essen nicht vom Original zu unterscheiden sind.

In Russland hat ein Unternehmer aus Sibirien, der früher mehrere McDonalds-Filialen betrieben hat, das russische McDonalds übernommen. Es wurde umbenannt und inzwischen sind die Restaurants wieder geöffnet.

Da McDonalds schon zuvor 95 Prozent seiner Lebensmittel von russischen Produzenten bezogen hat, hat sich auch dort faktisch nichts geändert.

Es gibt Gerüchte, dass viele dieser westlichen Konzerne ihre Geschäfte, Restaurants oder Fabriken für sehr wenig Geld abgegeben haben, sogar von einem Rubel ist die Rede, sie sich dafür aber ein auf mehrere Jahre gültiges Rückkaufrecht gesichert haben.


Sie scheinen zu hoffen, dass der Sanktionswahnsinn sich bald wieder erledigt und wollen sich die Tür offen halten, um schnell wieder auf den russischen Markt zurückzukommen, wenn das Theater vorbei ist.

Auch in russischen Geschäften ist weitgehend alles wie früher. Lediglich weiße Schokolade, die in Russland nie beliebt gewesen ist, suche ich nun oft vergeblich. Es gibt einen australischen Blogger, der in Moskau lebt und auf seinem YouTube-Kanal Videos vom russischen Alltag, also auch aus russischen Supermärkten und Einkaufszentren, veröffentlicht.

Ich verlinke hier zwei Videos von ihm, das erste zeigt einen Supermarkt in Moskau nach neun Monaten Sanktionen und in dem zweiten Video zeigt er ein Moskauer Einkaufszentrum, in dem er eines der „neuen“ McDonalds besucht und das Essen mit früher vergleicht.

Grundkenntnisse der englischen Sprache sind vollkommen ausreichend, um seine Videos zu verstehen, denn die Bilder sprechen ohnehin für sich.

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